Veldener Parkdeck: Die Bauarbeiten gehen mit Schwung weiter
von Arnold
Von Michael Betz, erschienen in der Vilsbiburger Zeitung vom 08.02.2018
Velden. Komfortables Parken nur ein paar Schritte vom Zentrum entfernt – das soll ab dem Spätsommer das neue Parkdeck an der Jahnstraße ermöglichen. Das Bauprojekt mit zwei Parketagen und einer möglichen Erweiterung nach oben für Büros oder Dienstleistung ist aktuell das größte Projekt, das die Gemeinde in Kooperation mit der Städtebauförderung realisiert. In den vergangenen Wochen gab es aufgrund von statischen Überprüfungen eine Pause bei den Bauarbeiten, auch im Zusammenhang mit der Weihnachtszeit kam es so zu Verzögerungen, wie Bürgermeister Ludwig Greimel erklärte. Allerdings ist das Gemeindeoberhaupt zuversichtlich, dass das Parkdeck im Spätsommer fertig wird.
Nach Jahren ohne ein konkretes Konzept für die Zukunft des Ortskerns stieg man in Velden im Sommer und Herbst 2014 in einen Entwicklungsprozess ein, der die Marktgemeinde fit machen soll für die wirtschaftlichen und städtebaulichen Herausforderungen der Zeit. Im Rahmen einer breit angelegten Befragung der Bürger kristallisierte sich die Idee eines zentrumsnahen Parkhauses als Projekt heraus, das viele Befürworter fand. Die Gemeinde plante in der entsprechenden Richtung weiter und es stellte sich heraus, dass der bestehende Parkplatz an der Ecke Jahnstraße-Bahnhofstraße ein geeigneter Standort für das Parkhaus wäre.
Die Zusage auf immerhin 60 Prozent Fördergelder aus der Städtebauförderung für das Vorhaben basiert auf dem Grundgedanken des Projekts, durch die Schaffung zusätzlicher Parkplätze an der Peripherie des Zentrums den Parkdruck im Marktkern zu verringen und so mehr Platz zu gewinnen für eine ebenfalls im Zuge der Ortsentwicklung angedachte bauliche Aufwertung des Herzens von Velden. Die Kosten für das zweigeschossige Parkdeck mit insgesamt 83 Stellplätzen gibt Bürgermeister Ludwig Greimel in einer vorläufigen Schätzung mit rund 1,5 Millionen Euro an, auf die Marktgemeinde Velden kommt dabei ein Anteil von ungefähr 600 000 Euro zu.
Zum offiziellen Spatenstich am 22. November vergangenen Jahres waren bereits die Bäume auf dem Areal gefällt und die künftige Fläche des Parkdecks planiert worden. Allerdings stockte danach zumindest der öffentlich sichtbare Teil der Bauarbeiten. „Bei der für solche Bauvorhaben vorgeschriebenen doppelten statischen Überprüfung waren sich Bau- und Prüfstatiker leider Gottes nicht auf Anhieb einig“, erläutert Ludwig Greimel im Gespräch mit der Vilsbiburger Zeitung die Hintergründe. Zur Klärung habe man alle Beteiligten an einen Tisch geholt und auch alles regeln können, aber im Zusammenspiel mit den Feiertagen und Urlauben zum Jahreswechsel sei es doch zu einer Verzögerung gekommen. „Eigentlich hätten wir noch in der Kalenderwoche 48 des vergangenen Jahres mit den Fundamentarbeiten anfangen wollen“, blickt der Bürgermeister zurück – jetzt rücke das entsprechende Spezialgerät erst in diesen Tagen auf der Baustelle an. Signifikante Änderungen an der Planung hätten die Meinungsunterschiede der Statiker am Bauplan nicht erforderlich gemacht. Die Zahl der Fundamentpfähle sei reduziert worden, außerdem habe man im Untergeschoß eine kleine bauliche Anpassung vorgenommen. „Auf die Kosten hat das keine Auswirkung“, hebt der Bürgermeister hervor. „Ingesamt dürften wir nicht allzuviel Zeit verloren haben. Im Spätsommer rechnen wir mit der Fertigstellung des Parkhauses“, fügt Greimel an.
83 Plätze auf zwei Etagen
Aktuell sollen die Bauarbeiten mit Schwung weitergehen, es steht zunächst der Bau von Ableitungen für das Oberflächenwasser an, bevor die Fundamente gesetzt werden. Dabei ist solide Arbeit notwendig, denn baulich soll dieses Fundament außer den beiden Parkdecks noch bis zu zwei weitere Etagen für Büros oder Dienstleistung tragen können. „Die Beschlusslage ist so, dass momentan nur das Parkdeck mit den 83 Stellplätzen gebaut wird. Ich bin aber sicher, dass zu gegebener Zeit noch etwas oben drauf gebaut wird“, erläutert Bürgermeister Greimel die Zielsetzung. Rund 1500 Quadratmeter Fläche habe eine Etage und Ludwig Greimel hebt hervor, dass man ein so hochwertiges Grundstück auch entsprechend zukunftsweisend nutzen wolle.
Die Dimensionen des Bauvorhabens sieht der Bürgermeister unabhängig von der Zahl der Etagen als städtebaulich verträglich: „Wir haben mit den jetzt beschlossenen zwei Parkdecks an der höchsten Stelle eine Fassade von sechs Metern, weil ein Teil des Gebäudes im Gelände verschwindet.“ Damit liege man sogar unterhalb der erlaubten Größe eines Wohnhauses – dafür sei eine Traufhöhe von 6,50 Metern ohne weiteres erlaubt.
Auch die in der Bauleitplanung bereits berücksichtigte weitere Aufstockung hält Greimel für optisch verträglich, vor allem mit Blick auf die Fassadengestaltung mit naturfarbenen Ton-Elementen. „Das ist von der Gestaltung her kein zu großer Klotz. Es wird ja kein Bunker“, hält der Bürgermeister Kritikern der Dimensionierung des Bauvorhabens entgegen. In den kommenden Wochen und Monaten werden sich die Bürger mit dem Wachsen des Gebäudes dazu eine eigene Meinung bilden können.