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Gratulationen für Ehrenbürger Josef Kerscher

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Schon am Donnerstagvormittag fanden sich zahlreiche Geburtstagsgäste ein, um mit dem ehemaligen Bürgermeister Josef Kerscher seinen 85. Geburtstag zu feiern. Pfarrer Tobias Rother und Pfarrgemeinderatsvorsitzende Hildegard Köck gratulierten dem Jubilar, der über Jahrzehnte in verschiedenen Funktionen und Aufgaben wie Pfarrgemeinderat, Kirchenverwaltung und Lektorendienst der Pfarrei Velden diente.

Bürgermeister Ludwig Greimel und Verwaltungsleiter Thomas Schratzenstaller überbrachten die Glückwünsche der Marktgemeinde Velden und überreichten eine Urkunde und Geschenke. Eduard Poschinger und Georg Eder gratulierten Josef Kerscher im Namen der Marianischen Männerkongregation. Ebenso tat dies der Männerverein, vertreten durch Franz Kurz und Josef Dillis, der Gartenbauverein, vertreten durch Professor Dr. Gerhard Wenzel sowie der TSV Velden, vertreten durch Alfons Zierer. Der Jubilar ist auch Gründungsmitglied des Veldener Heimatvereins, dessen Vorsitzender er viele Jahre war. Als Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank Velden wurden Josef Kerschers Fähigkeiten auch in der Finanzwelt geschätzt.

Josef Kerscher wurde am 21. Dezember 1932 als drittes Kind der Eheleute Gottfried und Therese Kerscher in Velden geboren. Zusammen mit vier Geschwistern verbrachte er seine Kindheit im Elternhaus. Nach dem Besuch der achtjährigen Volksschule Velden erlernte er bei seinem Vater das Schneiderhandwerk. Mit 18 Jahren übernahm er bei der Marktgemeinde Velden die Stelle des Kassen- und Amtsboten und wurde bald darauf hauptberuflich in der Verwaltung tätig. Einige Jahre später rückte er zum Kassenverwalter des Marktes auf und hatte bis 1970 das Amt des Kämmerers inne. Anschließend übernahm er nach dem Ausscheiden von Walter Schramm die Stelle des Geschäftsleiters und wurde somit die rechte Hand des Bürgermeisters.

Am 20. Oktober 1971 wurde er als Nachfolger von Johann Reiter zum Bürgermeister gewählt. In seiner fast 25-jährigen Amtszeit hat sich der Jubilar durch sein überaus erfolgreiches Wirken für die Marktgemeinde Velden sehr verdient gemacht. Der Marktgemeinderat würdigte seine großen Verdienste 1996 mit der Ernennung zum Ehrenbürger. In der Laudatio des damaligen Zweiten Bürgermeisters Wilfried Stock wurde die Gebietsreform mit den weitreichenden Folgen und der zunehmenden Aufgaben mit der damit verbundenen Verantwortung hervorgehoben. Die schwierige kommunale Neuorganisation habe Josef Kerscher reibungslos geschafft. Neben der Ausweisung zahlreicher Neubaugebiete wurden viele Baumaßnahmen im Schul- und Kindergartenbereich, der Kläranlage, des Rathauses und des Bauhofes gewürdigt. Viele Straßenbauten, die Errichtung des Freizeit- und Erholungsgeländes sowie die Unterstützung der Vereine bei deren Baumaßnahmen lobte der Redner. Zu den Höhepunkten seiner Amtszeit gehörte die Ausrichtung der 1200- Jahr-Feier mit dem Brunnenfest 1973. Seine letzte große Aufgabe als Bürgermeister war die Städtebausanierung, die ohne große Reibereien und Widerstände vonstatten ging und Velden zu einem Unterzentrum machte. Wilfrid Stock lobte den scheidenden Bürgermeister als Integrationsfigur und gab die Meinung der Öffentlichkeit mit den Worten „Da Kerscher Sepp is ebbs“ wider.

1996 wurde Kerscher auch der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Mehrmals wurde er auch in den Kreistag gewählt und gestaltete somit die Politik des Landkreises Landshut mit.

1962 führte der Jubilar Roswitha Brenninger zum Traualtar. Aus der Ehe gingen die Kinder Andreas und Thomas hervor. Nur elf Jahre später musste er seine Frau und Mutter der Kinder zu Grabe tragen. 1975 heiratete er seine zweite Frau Christa Kleehart, die ihm die Kinder Christian, Bettina, Susanne und Michael schenkte. Inzwischen gehören zur Familie acht Enkelkinder, die dem Opa viel Freude bereiten.

Mit Ausnahme seiner stark eingeschränkten Hörfähigkeit ist der Jubilar noch recht rüstig und kümmert sich gerne um seinen Garten. Zu seinen großen Leidenschaften zählt das Filmen und Fotografieren. Unter anderen hat der Jubilar die Ortsentwicklung von den 50er Jahren bis heute in sehr vielen Fotos festgehalten. Der Museumsverein „Velden einst und jetzt“ konnte mit Hilfe seiner Fotos schon einige Bildershows erstellen. Eine sehr umfangreiche Sterbebildsammlung zum 19. und 20. Jahrhundert mit einigen tausend Sterbebildern wurde von ihm angelegt und wird immer noch gepflegt. Sie kann im Haus 2 in der Bahnhofstraße 19 besichtigt werden.

Foto: Der Jubilar Josef Kerscher mit seiner Frau Christa, Bürgermeister Ludwig Greimel, Verwaltungsleiter Thomas Schratzenstaller und Alfons Zierer vom TSV Velden

Quelle: Vilsbiburger Zeitung – Lokalteil Velden – Ausgabe 23. Dezember 2017

 

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