Auswertung der Jugendbefragung in der VG Velden
Ende des vergangenen Jahres hat Katharina Nagl als zuständige Jugendreferentin des Veldener Marktgemeinderates im Zusammenwirken mit dem Kreisjugendamt Landshut und den Jugendreferentinnen Steffi Kammerbauer aus der Gemeinde Neufraunhofen und Franziska Limmer aus der Gemeinde Wurmsham erstmals eine Befragung von Kindern und Jugendlichen durchgeführt.
Angeschrieben wurden 918 Kinder und Jugendliche. Die 264 Rückmeldungen mit einer Teilnahmequote von 29 % hat das Kreisjugendamt Landshut als erfreulich gute Resonanz bewertet. Die Befragung wurde auf zwei Altersgruppen von 10-16 Jahre und von 17-22 Jahre aufgeteilt. Im Altersbereich von 10 bis 16 Jahren kamen 145 Antworten; davon 111 aus der Gemeinde Velden, 14 aus der Gemeinde Wurmsham und 20 aus der Gemeinde Neufraunhofen zurück. Von den 17 bis 22-jährigen gingen 119 Antworten ein, wovon 92 aus der Gemeinde Velden, 14 aus der Gemeinde Wurmsham und 13 aus der Gemeinde Neufraunhofen stammten.
Nach der umfangreichen Auswertung wurden die Ergebnisse in den einzelnen Gemeinderäten vorgestellt. Demnach fühlen sich die Kinder und Jugendlichen in ihren Heimatgemeinden wohl und sicher. Sie dürfen hier sein und aussehen, wie sie möchten. Erwachsene beschweren sich nur selten über Kinder- und Jugendliche. Überwiegend finden die Treffen bei sich zu Hause oder bei Freunden statt.
An ihren Wohnorten gefällt den Kindern und Jugendlichen vor allem die Natur, Ruhe und Idylle und die ländliche Prägung mit geringen Entfernungen zu Zentren wie Landshut oder München. Sie schätzen das vielseitige Angebot im Vereinsleben und das Sportangebot sowie die vielen Veranstaltungen. Positiv hervorgehoben werden die Radwege, die Dorfgemeinschaften und die Tatsache, dass man sich auf der Straße grüßt.
Ganz unterschiedlich mit Schwerpunkten zum Lernen für Schule oder Ausbildung, Musikhören, Nutzung der sozialen Medien und Computerspielen, dem Treffen mit Freunden und die Aktivitäten in Vereinen zeigte sich das Freizeitverhalten.
Sehr wichtig bis wichtig waren der Altersgruppe von 10 bis 16 Jahren die Eisdiele, öffentliches WLAN, gute Busverbindungen, die Sportplätze, Vereine, Einkaufsmöglichkeiten, Spielplätze und öffentliche Treffpunkte. Ähnlich verhielt es sich in der Altersgruppe von 17 bis 22 Jahren, wobei hier noch Restaurants und Gaststätten dazu kamen und ausreichender Wohnraum. In beiden Altersgruppen wurden Wünsche für ein Jugendtreff oder ein Jugendzentrum, einen Skater- oder Bikepark, Sportflächen ohne Verein, ein Schwimmbad, ein Kino, eine Disko und Events für Jugendliche vorgebracht, die aber zahlenmäßig in die Kategorie wichtig bis nicht so wichtig gefallen sind.
An den Wohnorten fehlen den Befragten ein Ort zum „Chillen“, mehr Sitzmöglichkeiten für Aufenthalte und mehr Freizeitangebote.
Als Probleme werden in der Altersgruppe 10 bis 16 Jahre Rauchen, Stress, der Druck gute Noten zu haben, Alkohol und Drogen sowie Streitigkeiten zwischen Kindern und Jugendlichen genannt. In der Altersklasse 17 bis 22 Jahre sind Stress, extreme Ansichten in Politik und Gesellschaft, finanzielle Sorgen, rauchen und der Druck gute Noten zu haben mehrheitlich aufgeführt. Nachrangig wurden zum Beispiel Fluglärm, Corona und Krieg und schlechte Verkehrsanbindungen mitgeteilt.
In der Altersgruppe 17 bis 22 Jahre wurden als Gedanken für die Zukunft nach Wichtigkeit die Gesundheit, eine Arbeit, die Spaß macht, gesunde Natur und Umwelt, das Finden eines Lebenspartners oder einer festen Beziehung, Weiterbildungsmöglichkeiten, Karriere, technischer Fortschritt, Arbeitsplätze am Wohnort und Heimat mit Gründung einer Familie übermittelt.
Aus dieser Umfrage gibt es bereits eine erste To-Do-Liste der Gemeinden mit Punkten, die schnell, mittelfristig oder nicht erfüllbar sind. Zum Thema Ausbildungsplätze in Velden und Umgebung ist eine Ausbildungsmesse und die verstärkte Zusammenarbeit mit Schulen, Firmen und Handwerksbetrieben vorgesehen. Der gewünschte Drogeriemarkt wird in absehbarer Zeit im neuen Einkaufszentrum in der Vilsbiburger Straße entstehen. Konkrete Vorbereitungen laufen für die Beschaffung von kleinen Fußballtoren für den alten Sportplatz in der Jahnstraße und den Kinderspielplatz Am Doppl sowie der Bau eines Fitnessparks am TSV-Sportzentrum. Verstärkt werden soll auch das Bewusstsein über bereits viele bestehende und oftmals nicht bekannte Angebote in den Gemeinden Velden, Wurmsham und Neufraunhofen sowie vorhandene Tätigkeitsfelder in Ehrenämtern vermittelt werden. Konkrete Überlegungen sind Vorführungen in einem Open-Air-Kino, Workshops zu verschiedenen Themen, die Organisation von Ausflügen und der Ausbau der Ferienprogramme und der Sportangebote sowie der Aufenthaltsplätze im Freien. Dagegen ist ein Schwimmbad oder ein Kino aufgrund der guten Angebote in den Nachbarorten unrealistisch zu betrachten und nicht umsetzbar.
Als nächsten Schritt werden die interessierten Kinder und Jugendlichen zur Vorstellung ihrer Ergebnisse eingeladen um mit ihnen gemeinsam die Themen weiter auszuarbeiten. Hier ist es besonders wichtig, dass sich die Kinder und Jugendlichen aktiv mit einbringen und ihre Themen mitgestalten und umsetzen.