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Corona-Virus: Presseinformation Landkreis Landshut

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Übliche Hygienemaßnahmen der beste Schutz

Bei Verdachtsfällen zunächst Hausarzt kontaktieren, nicht Notaufnahmen aufsuchen

„Es gibt keinen Grund zur Panik“, stellte der Leiter des Gesundheitsamtes Landshut, Dr. Heribert Stich, gleich zu Beginn eines Treffens im Landratsamt fest. Weder in Stadt und Landkreis Landshut, für beide Gebiete ist das Gesundheitsamt zuständig, wurde bisher ein Corona-Fall festgestellt, einzelne Verdachtsfälle haben sich nicht bestätigt. Landrat Peter Dreier und Oberbürgermeister Alexander Putz haben sich mit Vertretern des Gesundheitsamtes, der Regierung von Niederbayern, der LAKUMED-Kliniken, des Klinikums Landshut und der Rettungsdienste getroffen, um die aktuelle Lage in der Region Landshut in Sachen Corona-Virus zu besprechen.

„Wir sind natürlich laufend mit den niedergelassenen Ärzten und den Kliniken in Kontakt, informieren über die aktuelle Lage und beraten über die Vorgehensweise bei Patienten, die Symptome zeigen und noch dazu erst kürzlich in einem Risikogebiet waren“, erklärte Stich weiter. Da sich die Auswirkungen des Corona-Virus größtenteils nicht von einem bekannten grippalen Infekt oder einer Influenza unterscheiden, bedeutet nicht jedes Auftreten dieser Symptome gleich, dass ein Patient an Corona erkrankt ist – „das ist ziemlich unwahrscheinlich“, erklärte Gesundheitsamtsleiter Dr. Stich. Noch dazu hat die Zahl der nachgewiesenen Influenza-Erkrankten in der Region Landshut eine neue Rekordmarke erreicht – seit Jahresbeginn wurden über 1 000 Fälle festgestellt.

Risikogebiete sind nach Definition des Robert Koch-Instituts derzeit die chinesische Provinz Hubei (inkl. der Stadt Wuhan), in Iran die Provinz Ghom und Teheran, in Italien die Regionen Emilia-Romagna, Lombardei und die Stadt Vo in der Provinz Padua in der Region Venetien. Auch die südkoreanische Provinz Gyeongsangbuk-do (Nord-Gyeongsang) gehört zu den Risikogebieten.

Das Corona-Virus wird durch Tröpfchen-Infektion übertragen. Aus diesem Grund raten sowohl das Gesundheitsamt als auch die Vertreter von LAKUMED und dem Klinikum Landshut, weiter auf etablierte Hygienemaßnahmen zu setzen, wie sie auch zur Vermeidung aller Krankheiten zu empfehlen sind: Regelmäßiges Händewaschen, Niesen und Husten in die Armbeuge statt in die Hände, näheren Kontakt mit offensichtlich hüstelnden oder niesenden Personen vermeiden. „Die Lage in unserer Region unterscheidet sich nicht vom restlichen Bundesgebiet. Deshalb schließen wir uns den Empfehlungen des Bundesgesundheitsministeriums, des Robert Koch-Instituts und des Bayerischen Gesundheitsministeriums an, da es einfach keine weitergehenden Möglichkeiten gibt, sich zu schützen – vor allem nicht regional bezogen.“ Auch gibt es zum jetzigen Zeitpunkt keinen Grund, dass Kitas oder Schulen in Stadt und Landkreis geschlossen werden sollten, da kein einziger bestätigter Fall vorliegt.

Sollte ein begründeter Verdacht der Infektion mit dem Virus bestehen – die Person zeigt entsprechende Symptome und war in den vergangenen zwei Wochen in einem der genannten Risikogebiete und/oder mit einer nachweislich infizierten Person mindestens 15 Minuten in direktem Kontakt – ist unbedingt folgende Vorgehensweise zu beachten: Der Patient meldet sich telefonisch bei seinem Hausarzt und schildert seine Lage und bespricht das weitere Vorgehen. Denn die Praxen müssen auch Vorkehrungen treffen, damit diese Person nicht mit weiteren Patienten, beispielsweise im Wartezimmer, in Berührung kommen kann. Der Hausarzt untersucht den Patienten daraufhin und nimmt einen Abstrich, der in einem Labor untersucht wird. Bis die Ergebnisse vorliegen (in der Regel ein bis zwei Tage), sollte der Kontakt zu anderen Personen möglichst vermieden werden.

Sollte sich der Verdacht tatsächlich bestätigen, werden seitens des Gesundheitsamtes weitere Maßnahmen ergriffen, beispielsweise eine häusliche Quarantäne oder die Verlegung in eine Isolierstation eines Krankenhauses. Die Mediziner bitten die Bevölkerung, nicht selbstständig die Notaufnahme eines Krankenhauses aufzusuchen oder den Rettungsdienst zu alarmieren: „Die Kapazitäten dort werden dringend für akute Notfälle, wie beispielsweise Unfallopfer oder verletzte Personen gebraucht.“

Eine weitere Frage war, wie denn mit Veranstaltungen umzugehen sei, bei der eine größere Menge an Menschen erwartet werden – eine Berufsinfomesse wurde bereits abgesagt, es stehen in Kürze aber auch noch sportliche Großereignisse oder andere Verbrauchermessen an. Eine pauschale Antwort darauf zu geben, ist nicht möglich: „Natürlich würde es eine mögliche Ansteckungsgefahr komplett ausschließen, wenn die Menschen gar nicht erst zusammenkommen. Doch es liegt immer noch im Ermessen des Veranstalters, ob er die Veranstaltung durchführt oder nicht.“ Selbiges gilt auch für mögliche temporäre Betriebsschließungen, Absage von Besprechungen oder Feiern. Eine klassische Einzelfallentscheidung – das Gesundheitsamt kann hier lediglich beratend zur Seite stehen. 

Alle Informationen sind auf der Homepage des Bundesgesundheitsministeriums (https://www.bundesgesundheitsministerium.de/coronavirus.html), des Bayerischen Gesundheitsministeriums (https://www.stmgp.bayern.de/vorsorge/infektionsschutz/infektionsmonitor-bayern/) oder des Robert-Koch-Instituts

(https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/nCoV_node.html) verfügbar. Das Bundesgesundheitsministerium hat ein Bürgertelefon eingerichtet (Tel. 030 346 465 100) und auch unter der Tel. 116 117 steht der Ärztliche Bereitschaftsdienst zur Verfügung.

Infografik  

 

 

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