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Ein Ort, zwei Abgeordnete

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Die Bundestagswahl am vergangenen Sonntag hat für die Marktgemeinde Velden eine ganz besondere – und wohl in dieser Form auch ausgesprochen seltene – Auswirkung: Der kleine niederbayerische Markt ist künftig mit zwei seiner Bürger im Bundestag in Berlin vertreten. Neben Florian Oßner, der schon die vergangenen vier Jahre für die CSU das Direktmandat holen konnte und am Sonntag, wenn auch mit Stimmenverlusten, wiedergewählt wurde, schaffte die FDP-Politikerin Nicole Bauer über die Landesliste ihrer Partei den Spung in den Bundestag. „Wenn Velden hier mit den zwei Abgeordneten repräsentativ für Orte dieser Größe wäre, müsste der Bundestag rund 23 000 Abgeordnete haben“, scherzte Bürgermeister Ludwig Greimel im Rahmen der Gratulation für die beiden Abgeordneten aus Velden.

Aus dem Marktgemeinderat regte Eduard Poschinger an, Nicole Bauer als neue Mandatsträgerin einmal einzuladen. Das stieß allgemein auf Zustimmung, wenngleich der Bürgermeister darauf hinwies, dass das wohl angesichts der Fülle neuer Herausforderungen und Aufgaben für die FDP-Abgeordnete wohl etwas dauern könne.

In einer generellen Betrachtung zur Wahl wusste Bürgermeister Greimel von einem immer höheren Trend zur Briefwahl zu berichten und sprach von einer „erfreulich hohen Wahlbeteiligung“. Der Anteil der AfD sei in Velden höher als im bayerischen Durchschnitt, fügte Greimel noch an, rund jeder sechste Bürger habe die neue Partei gewählt.

Mit 14,96 Prozent der Zweitstimmen für die AfD liegt Velden, wo im Zuge der Asylkrise eine Übergangseinrichtung des Landkreises für Asylbewerber in einem ehemaligen Supermarkt für Diskussionen gesorgt hatte, aber keineswegs an der Spitze der entsprechenden Wahlergebnisse und auch unter dem Landkreis-Ergebnis von 15,13 Prozent für die AfD.

Quelle: Vilsbiburger Zeitung – Lokalteil Velden vom 30. September 2017

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