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Ein Haus für die Bürger-Gemeinschaft

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Einweihung des neuen BRZ-Gebäudes: Bürgersaal, Rathaus und Zahnarztpraxis

Landrat Peter Dreier (3. von links) mit den drei Bürgermeistern der Verwaltungsgemeinschaft Velden: Anton Maier (Neufraunhofen), Ludwig Greimel (Velden) und Manuel Schott (Wurmsham, von links)

Die Formulierung vom „geschichtsträchtigen Tag“ fiel am Sonntag gleich mehrmals beim Festakt zur Einweihung des neuen Gebäudekomplexes aus Rathaus, Bürgersaal und Zahnarztpraxis, kurz BRZ genannt. Tatsächlich wird mit dem großangelegten Bauprojekt nicht nur die Verwaltung in modernen Räumen untergebracht, sondern auch mit dem Saal eine Begegnungsstätte für die Bürger geschaffen.

Bürgermeister Ludwig Greimel, mit seinen beiden VG-Kollegen Anton Maier (Neufraunhofen) und Manuel Schott (Wurmsham) gewissermaßen Hausherr im neuen Verwaltungsgebäude, blickte am Sonntag in einer Festansprache auf den Bau und seine Vorgeschichte. Als man die Fläche des ehemaligen Parkplatzes an der Ecke Jahnstraße/Bahnhofstraße habe kaufen können und dazu noch das Bankgebäude mit dem Hinterhof, sei die Überzeugung gereift, dass diese Fläche zu kostbar sei, um nur dort zu parken. „So lag die Überlegung nahe, ein neues Rathaus oben auf das Parkhaus zu bauen.“ Immerhin müsse die Verwaltung ständig wachsende Aufgaben leisten. Weiterer Hintergrund seien Überlegungen gewesen, wie man den Ortskern stärken kann.

Und weil die Kommune einen Sitzungssaal brauche, aber ein solcher Saal ohne anderweitige Nutzungsmöglichkeit vergeudetes Geld sei, habe der Komplex den Bürgersaal bekommen. Dieser wiederum lasse mit seiner Höhe über zwei Stockwerke noch Platz über dem Verwaltungsbau für die Zahnarztpraxis von Dr. Max Haertlmayr und Dr. Josef Heilmaier. Diese sichere mit ihrer Fläche von 350 Quadratmetern einen Sektor der medizinischen Versorgung vor Ort, so Greimel. Dank des Saals habe man nun für die Bürger auch Veranstaltungsflächen, die nach der Schließung von Gasthäusern teils gefehlt hätten.

Gebäude harmonisch ins Ortsbild integriert

Bürgermeister Greimel lobte in diesem Zusammenhang Architekt Peter Byrne, dem es gelungen sei, das Gebäude harmonisch ins Ortsbild zu integrieren. „Auch der neue Rathausplatz hat den Hinterhof-Charakter verloren“, fügte er an. Eine Passage zum Markt binde das neue Rathaus zusätzlich an den Ortskern an. „Wir haben heuer viele Sanierungs- und Umgestaltungsprojekte im Zentrum umgesetzt“, unterstrich der Bürgermeister. Auch darüber hinaus habe der Markt investiert, teils im Zusammenwirken mit der Städtebauförderung. Unter anderem nannte Greimel hier die Umgestaltung des Postweiher-Areals. In seiner Ansprache hatte der Bürgermeister auch den Mitarbeitern der Verwaltung gedankt, die den Umzug geschultert haben.

Auch ein kleiner historischer Exkurs gehörte an diesem Festtag dazu, immerhin bezeichnete Ludwig Greimel die Einweihungsfeier als „Höhepunkt im Jubiläumsjahr 1250 Jahre Velden“. Sogar terminmäßig lag man recht zielgenau 1250 Jahre nach der ersten urkundlichen Erwähnung des Ortes. Greimel berichtete vor allem stichpunktartig, wie sich der Markt mit seinen 475 Einwohnern im Jahr 1774 in den vergangenen Jahrhunderten entwickelt hat. Vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg und nach der Gebietsreform in den 70er Jahren nahm die Kommune einen Aufschwung. Heute hat die Verwaltungsgemeinschaft insgesamt 9200 Einwohner.

Rathaus näher an die Kirchen herangerückt

Den Auftakt der Einweihungsfeier hatte ein ökumenischer Gottesdienst gebildet, der von Pfarrerin Anke Sänger sowie den Pfarrern Tobias Rother und Gabriel Kreuzer gemeinsam zelebriert wurde. Pfarrerin Sänger sprach dabei von einem „denkwürdigen Tag in der Geschichte von Velden“. Dem neuen Gebäude wünschte sie, dass es ein Haus der Gemeinschaft für alle sein möge. Mit Freude vermerkte sie, dass das Rathaus mit dem Neubau auch näher an die Kirchen herangerückt sei. Staat und Kirche dürften sich nicht in Gegnerschaft gegenüberstehen, sonst gebe es gravierende Folgen wie beispielsweise im Sozialismus: „Wo Gott draußen bleiben muss, zahlt der Mensch den Preis dafür, dann gehen Freiheit und Menschenwürde verloren.“ Das Rathaus sei ein Ort, wo viele Fäden zusammenlaufen, wo Entscheidungen zum Wohle der Bürger getroffen werden. „Man trägt hier im besten Fall Sorge für alle Menschen. Gott soll Ihnen dabei helfen, ehrlich und gerecht zu wirken“, wünschte Sänger der Verwaltung und den Bürgermeistern. Pfarrer Tobias Rother und seine evangelische Kollegin machten anschließend die Runde durch das gesamte Gebäude, um die Räume und ihre künftigen Nutzer unter den Segen Gottes zu stellen.

Mit einem Imbiss im Bürgersaal fand der Festakt seinen lockeren Ausklang, bevor am Nachmittag die Bürger Gelegenheit hatten, im Rahmen eines Tags der offenen Tür einen Blick auf die neuen Räume der Verwaltung zu werfen.

Quelle: Vilsbiburger Zeitung vom 26.09.2023 / Michael Betz

                                  BRZ

Erstmals wurde für die Einweihungsfeier der neue Bürgersaal genutzt.          Das neue Büro von Bürgermeister Ludwig Greimel.

BRZ                                                            BRZ         

Pfarrer Tobias Rother ging mit Pfarrerin Anke Sänger durch alle Räume, um sie zu segnen.      Zentrales Element ist ein Lichtschacht in der Mitte des Verwaltungstraktes

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